Über das Thema Beikost finden Sie im Internet sehr viele Informationen. Manchmal sind sie unterschiedlich und manchmal widersprechen sie sich. Deswegen ist es nicht einfach sich beim Einführen der Beikost auszukennen.
Deswegen zeigen wir Ihnen ein paar Grundregeln zur Beikosteinführung, damit es für Sie einfach ist einen Speiseplan aufzustellen.
1. Wann anfangen
Wenn das Baby gut gedeiht und Sie voll stillen, fangen Sie mit der Beikost erst nach dem vollendeten 6. Lebensmonat an. Falls Sie Ihr Baby mit Säuglinhsmilch füttern und Ihr Baby täglich 1 Liter trinkt und trotzdem hunger hat, können Sie mit der Beikost schon ab dem vollendeten 4. Lebensmonat anfangen.
2. Erstmal Gemüse
Am Besten ist es mi einer Art von Gemüse anzufangen. Für den Anfang eignet sich hervorragend Kürbis oder Pastinake. In den folgenden Tagen können Sie dann Brokkoli, Fenchel, Zucchini, Spinat, Kartoffeln und später auch rote Beete oder Blumenkohl einführen.
3. Die Zubereitung
Die meisten Vitamine bleiben beim Dampfgaren erhalten. Eine weitere Möglichkeit ist das weich Kochen im Wasser. Geben Sie zu dem Gemüse 1 EL Rapsöl zu (für die Vitaminaufnahme von Fettlöslichen Vitaminen). „Geben Sie das Gemüse Ihrem Baby in Form eines feinpürierten Breis, Sie können es hierfür mit einem Pürierstab pürieren oder durch ein Sieb passieren. Erst nach ein paar Wochen, wenn der Säugling älter ist und Gemüse gut toleriert, kann man langsam mit Stückchen anfangen. Zuerst zerdrücken Sie das Gemüse, als ersten Schritt und danach können Sie größere Stückchen lassen, je nachdem, was das Kind schon schafft“, empfiehlt die Kinderärztin Dr. Lucie Skalova.
4. Die Menge
Fangen Sie mit einem oder zwei Löffeln an, je nachdem, wie es dem Baby schmeckt und stillen Sie es danach, bis es satt ist. Die Menge der Beikost erhöhen Sie jeden Tag einwenig. „Wenn das Kind ungefähr 100g Beikost ist, können Sie aufhören, danach noch zu stillen und geben Sie ihm anstatt Milch löffelweise Wasser,“ sagt Dr Lucie Skalova.
5. Die Regel der drei Tage
Eine neue Gemüseart sollten Sie 2-3 Tage geben, damit sich eine mögliche Allergie bemerkbar machen könnte und sie sicher wüssten, worauf diese zurückzuführen ist. Neues Gemüse können Sie allein oder in Kombination mit bereits eingeführtem Gemüse geben.
6. Fleisch
Mit Fleisch fangen Sie am Besten zwei bis vier Wochen nach der Einführung von Gemüse an. Kochen sie das Fleisch ausreichend und pürieren Sie es dann oder zerkleinern Sie es durch den Fleischwolf. Es wird dem Baby besser schmecken, wenn Sie es mit bereits gewohnten Geschmäckern mischen. Bereiten Sie zum Beispiel einen Karotte-Kartoffel-Fleisch-Brei zu. Am Besten eignet sich Hähnchen- und Putenfleisch, später können Sie auch Kalbsfleisch oder Rindfleisch ausprobieren. „Fisch sollte man erst ab dem vollendeten 10. Lebensmonat einführen, zunächst aus Flüssen und danach können Sie Meeresfische einführen. Fleisch sollte.man jeden Tag zugeben bzw. einmal wöchentlich kann man es mit einem gekochten Eigelb ersetzen,“ ergänzt Dr. Lucie Skalova.
7. Obst
Wenn Sie mit der Beikost ab dem vollendeten 6. Lebensmonat angefangen haben, beginnen Sie im Zeitraum zwischen dem 7. bis. 8. vollendeten Lebensmonat Obst einzuführen. Also erst nach Einführung von Gemüse und Fleisch. Bieten Sie es als Vormittags oder Nachmittags als Zwischenmahlzeit an. Schälen Sie es zu Beginn, dünsten es kurz und pürieren es anschließend. Später können Sie es nur zerdrücken und frisch anbieten. Für den Anfang eignen sich am Besten Äpfel, Birnen, Bananen und später auch Aprikosen, Pflaumen, Nektarinen, Pfirsiche, Weintrauben oder Heidelbeeren. Bei Zitrusfrüchten sollten Sie wegen möglicher Allergien vorsichtig sein und diese lieber erst im Alter von ungefähr einem Jahr probieren einzuführen.
8. Milch-Getreide-Brei
Führen Sie zwischen dem vollendeten 8. und 9. Lebensmonat den Milch-Getreide-Brei anstatt des abendlichen Stillens ein. Sie können diese aus den verschiedensten Getreiden zubereiten: Mais, Reis, Hafer, Weizen, Hirse, Buchweizen usw.. „Was das Gluten angeht, wurde früher empfohlen es zwischen dem 4. und 6. vollendeten Lebensmonat einzuführen, nun wurde es nach neuesten Erkenntnissen auf einen Einführungszeitraum zwischen dem 4. und 12. vollendeten Lebensmonat geändert,“ sagt Dr. Lucie Skalova.
Süßen Sie den Brei nicht und geben Sie anstatt von Zucker eher Obst oder Obstgläschen hinzu. Sollten Sie sich entscheiden gekauften Brei zu füttern, bereiten Sie die ohne Milch mit Muttermilch, Vollmilch oder Säuglingsmilch zu und die, die Milch enthalten mit abgekochtem Wasser.
9. Wie geht es weiter
Zwischen dem abgeschlossenen 9. und 12. Lebensmonat können Sie Ihrem Baby schon Gerichte mit Beilagen, wie Kartoffeln, Reis, Nudeln, Kuskus usw., servieren. Sie können auch schon Hülsenfrüchte einführen, aber vorsicht, Sie wirken stark aufblähend. Erbsen können Sie schon zusammen mit dem Gemüse im 7. Lebensmonat einführen. Weitere Hülsenfrüchte dann in folgender Reihenfolge,: rote Linsen, Linsen, Bohnen.
Der kleine Esser wird in diesem Alter auch von Backwaren, Hartkäse und Joghurts begeistert sein. Einen guten weißen Joghurt können Sie bereits im 8. Lebensmonat anbieten. Ab den abgeschlossenen ersten Lebensjahr können Sie dann auch schon Quark ausprobieren.
Im Alter von 9 Monaten ist das Baby bereit, den Brei noch zäher zu essen, daher können Sie in den zerdrückten Brei ein paar kleingeschnittene Stücke einmischen und die Konsistenz des Essens langsam in Richtung der Erwachsenen-Gerichte annähern.
Bieten Sie Ihrem Kind öfter Essen in die Hand an und lassen Sie es auch mal alleine mit dem Löffel essen, damit es langsam trainieren kann. Es wird zufrieden sein, wenn es mit Ihnen im Hochstuhl am Tisch sitzen und essen kann.
10. Was Sie weglassen sollten
Benutzen Sie keine Aromen und salzen und würzen Sie das Essen bis zum vollendeten 1. Lebensjahr nicht. Vermeiden Sie auch Süßigkeiten sowie Räucherwaren. Warten Sie mit dem Eiweiß auch erst bis zum 1. Geburtstag. Geben Sie nur verarbeitete pasteurisierte Vollmilch. Sie können diese zur Zubereitung des Milch-Getreide-Breis nutzen, allerdings nur maximal 200ml und ab dem vollendeten 1. Lebensjahr können Sie es in geringer Menge zur Brotmahlzeit zum trinken geben. Vollmilch darf bis zum vollendeten 2. Lebensjahr nicht als Ersatz zum Stillen oder zur Säuglingsmilch angeboten werden, da Kuhmilch viele für das Kind wichtige Stoffe nicht enthält.
Für Kinder sind fettarme Nahrungsmittel nicht geeignet. Wenn Sie harte Nahrungsmittel, wie Möhre, Apfel, Weintrauben usw., anbieten, sollten diese nur unter Aufsicht und in aufrecht sitzender Position konsumiert werden, um mögliches Ersticken zu verhindern.