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Interessante Artikel und praktische Ratschläge zu den Themen Schwangerschaft, Gesundheit und Pflege von Kleinkindern.
15. 04. 2019

Drei-Monats-Koliken

Ein ansonsten immer lächelndes und zufriedenes Baby ist plötzlich wie ausgetaucht, streckt die Beine durch, wird ganz rot im Gesicht und weint oder schreit sogar und ist nicht zu beruhigen. Ein Anblick, den die Eltern von Babies mit den Drei-Monats-Koliken nur zu gut kennen. Was genau ist das und was man dagegen tun kann?

Die sogenannten Drei-Monats-Koliken sind eine der häufigsten Gründe für Bauchschmerzen bei Babies. Schuld daran ist der nicht ausgereifte Magen-Darm-Trakt, wegen welchem die Babies an verstärkten Blähungen leiden. Die Winde im Magen-Darm-Trakt bringen viel Leid mit sich, sie üben Druck auf die Darmwand aus und sorgen so für unangenehme Bauchschmerzen. „Es geht um die Kombination von Babies, die sich noch wenig bewegen und sie gleichzeitig durch die Muttermilch Lebensmittel aufnehmen, die sehr aufblähend wirken, wodurch die Babies dann an Blähungen leiden.“ sagt die Kinderärztin Dr. Lucie Skalova. Ein kleiner Trost für Eltern ist es, zu wissen, dass die Koliken meistens selbst nach ungefähr drei Monaten abklingen, wenn das Baby einwenig gewachsen ist, sich mehr bewegt und die Verdauung sich einpendelt.

Wie kann man Koliken vorbeugen?

Eine große Rolle bei der Prävention spielt der Speiseplan der stillenden Mutter. Es lohnt sich auf blähende Lebensmittel zu verzichten, wie z.B. Zwiebel, Knoblauch, Kohl, Hülsenfrüchte sowie auch frische Backwaren.

Wenn Sie nicht stillen, sondern aus der Flasche füttern, kann Aerophagie Schuld sein. Die entsteht, wenn das Baby außer Milch auch noch zusätzlich viel Luft schluckt, welche das Bäuchlein „aufbläst“ und so die Bauchschmerzen verursacht. In diesem Fall ist es notwendig das Baby mehrfach während des Fütterns ein Bäuerchen machen zu lassen. Es hilft auch, wenn im Nuckel ein möglichst kleines Loch ist und man bei der Zubereitung darauf achtet, dass man die Milch nicht unnötig schüttelt und so aufschäumt.

Hinter den Bauchschmerzen kann sich auch eine Kuhmilcheiweißallergie oder ein Gastroösophagealer Reflux verbergen, d.h. dass das Baby auch mehrere Stunden nach dem Füttern spuckt. „Beim GER (Gastroösophagealen Reflux) ist es wichtig, das Baby in einer erhöhten Position zu füttern, ein Bäuerchen machen zu lassen und dann ins Bettchen in erhöhter Position zulegen(z.B. die Matratze im Kopfbereich mit etwas unterlegen). Wenn das Baby nicht gestillt wird, ist es möglich die Milch mit speziellen Pulvern aus der Apotheke zu verdicken. Bei den meisten Kindern mit GER wird es mit der Zeit besser bis es abklingt. Im Falle einer Kuhmilcheiweißallergie ist es wichtig, dass die stillende Mutter auf Kuhmilcheiweiß in jeder Form verzichtet, d.h. keine Milchprodukte konsumiert solange das Kind gestillt wird. Wenn es mit der Flasche gefüttert wird, kann man nach dem Nachweis einer Allergie spezielle Milch nutzen, wo das Eiweiß zerlegt ist. Bei starken Anzeichen einer Allergie kann man auch nur eine Mischung aus Aminosäuren geben. Wechseln Sie die Milch aber immer erst nach Absprache mit Ihrem Kinderarzt“ fügt Dr. Lucie Skalova hinzu.

Was kann man machen, wenn Koliken auftreten?

Wenn das Baby schon vor Bauchschmerzen weint, sich krümmt oder sich durchdrückt, versuchen Sie ihm den Bauch im Bauchnabelbereich mit kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn zu massieren. Es kann auch helfen, wenn Sie mit den Beinen des Babys bewegen und zwar so, dass Sie die Knie vorsichtig gegen den Bauch drücken und wieder strecken, damit die Winde abgehen können.

Manchen Babies hilft es ein gut erwärmtes Kirschkernkissen auf den Bauch zu legen und anderen wieder das Tragen in Bauchlage, das bedeutet, dass das Baby mit dem Oberkörper auf Ihrem Unterarm liegt, der Kopf in Ihrer Armbeuge und Sie so Ihrem Baby mit der Hand den Bauch massieren können. „Sie können auch die Position versuchen, wo das Baby seinen Rücken gegen Ihren Brustkorb lehnt und sie seine Beinchen gebeugt in Richtung Bauch halten. Oder legen Sie es öfter auf den Bauch, lassen Sie Ihr Baby allerdings so nicht schlafen, denn dadurch steigt das SIDS-Risiko (plötzlicher Kindstod)“ empfiehlt Dr. Skálová. Allen Babies geht es dann bei Ihrem Leid im Arm der Mutter oder des Vaters am Besten.

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Begriffserklärung

Anscheinend lebensbedrohliche Ereignisse (ALTE)

Bevor ein Baby an dem plötzlichen Kindstod (SIDS) stirbt, setzt ein anscheinend lebensbedrohliches Ereignis (ALTE) ein. Das Baby atmet nicht, ist blass, schwitzt übermäßig und gleicht einer Stoffpuppe. Wenn dieses Ereignis auftritt, können Sie Ihr Kind frühzeitig retten, wenn Sie sofort zur Stelle sind.

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